Anlass und Inhalte

Das Integrierte Mobilitätskonzept der Stadt Büren soll zukünftig als Handlungsrahmen für die nachhaltige Mobilitätsentwicklung der Stadt dienen und die fachübergreifende Zusammenarbeit aller mobilitätsrelevanten Verwaltungsbereiche fördern.

Für eine zukunftsfähige Mobilität ist es wichtig, den Verkehr aus den verschiedenen Sektoren im Sinne der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes auszurichten, zu fördern und zu vernetzen. Der Aspekt der Vernetzung bezieht sich sowohl auf die regionalen Mobilitätsbedürfnisse, also die Orts- und Stadtgrenzen überschreitenden Mobilitätsbeziehungen, als auch auf die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsarten.

Die Organisation der privaten und öffentlichen Mobilität muss einer Vielzahl an Aufgaben gerecht werden, denn Mobilität ist vielschichtig und komplex. Das Mobilitätsgeschehen spielt sich nicht nur auf Straßen ab, sondern auch auf Geh- und Radwegen, landwirtschaftlichen Wegen, Schienenstrecken oder auf den Plätzen der Stadt sowie über die Stadtgrenzen hinaus.

Mobilität betrifft jede einzelne Bevölkerungs- und Altersgruppe. Sie alle sind auf ihre eigene Art und Weise mobil. Daher sind auch übergreifende Aspekte, wie z. B. Barrierefreiheit, Qualität des öffentlichen Raumes und Verkehrssicherheit, von hoher Relevanz. Neuere Mobilitätsformen wie Carsharing oder Elektromobilität sind ebenfalls Aspekte, die Eingang in das Konzept finden können. Gleichzeitig sind insbesondere die negativen Effekte von Verkehr bzw. Mobilität (u. a. Lärm, Luftschadstoffe) zu betrachten.

Eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung Bürens. Die Attraktivität als Lebens- und Wirtschaftsstandort soll dabei weiterhin gesteigert werden. Mithilfe eines Leitbildes und mit dem Festlegen von Zielen sind die Mobilität und die Erreichbarkeit nachhaltig, vernetzt, inklusiv und klimafreundlich zu entwickeln und zu verbessern.

Gemeinsam zum Ziel!

Die Erarbeitung des Integrierten Mobilitätskonzepts erfolgt in einer engen Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Planungsbüro Planersocietät, das die Stadtverwaltung sowohl fachlich als auch in Bezug auf den Beteiligungsprozess unterstützt.

Für die Konzepterstellung ist ein umfangreicher Beteiligungsprozess vorgesehen. Eine kontinuierliche und aktive Beteiligung von Verwaltung, Politik, Institutionen und Verbänden sowie der Bevölkerung soll sicherstellen, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansprüche bestmöglich Eingang in das Konzept finden. Eine aktive Beteiligung soll Transparenz und Akzeptanz schaffen. Im Rahmen der Konzepterstellung sind unterschiedliche Beteiligungsformate vorgesehen.

Stärken-Schwächen-Analyse

Die Frage „Wie soll unsere Mobilität von Morgen aussehen“ will die Stadt Büren mit der Erstellung eines Integrierten Mobilitätskonzepts (IMOK) für die Stadt Büren beantworten. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt ist in mehrere Arbeitsschritte unterteilt wovon der erste – die Bestandsanalyse – mittlerweile abgeschlossen ist.

Am 05.12.2023 ist die Bestandsanalyse im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtplanung vorgestellt worden. Ein wesentliches Ergebnis stellt die gutachterliche Stärken-Schwächen-Analyse dar. Dazu ist ein umfangreiches Dokument erstellt worden, in dem zu den verschiedenen Mobilitätsbereichen (Kfz-Verkehr, öffentlicher Personennahverkehr, Radverkehr, Fußverkehr) sowie zu weiteren Schnittstellenthemen wie beispielsweise Verkehrssicherheit und Verknüpfung von Mobilitätsformen, detaillierte Analysen vorgenommen wurden. Dabei sind vorhandene Planwerke und bestehende Konzepte (z.B. Integriertes Klimaschutzkonzept, Integriertes kommunales Entwicklungskonzept, Radnetz Kreis Paderborn, usw.), die Ergebnisse der Bürener Mobilitätsbefragung sowie gutachterliche Einschätzungen zur Mobilität in Büren ausgewertet und einbezogen worden. Die erhobenen und ausgewerteten Daten sind darüber hinaus in einen umfangreichen Kartenband eingegangen, in dem zahlreiche Kartendarstellungen die Analyseergebnisse kartografisch darstellen.

Wichtiges Teilergebnis der Stärken-Schwächen-Analyse ist die Erarbeitung zentraler Handlungsbedarfe in den einzelnen Mobilitätsbereichen, die als Grundlage in den weiteren Arbeitsprozess eingehen werden.

Aufbauend auf der fachlichen Bestandsanalyse und den Ergebnissen der partizipativen Prozesse (Online-Beteiligung, Bürger:innenforum, AG Mobilität, AK Klima) wurde das Zielkonzept für die zukünftige Mobilität in und um Büren herum erstellt und in einem partizipativen Prozess mit Politik und Bürgerschaft abgestimmt und geschärft.

Zentrales Paradigma der Mobilitätsplanung für die nächsten zehn bis 15 Jahre ist die Gestaltung einer attraktiven, nachhaltigen und gesunden Mobilität für Alle. Dabei sind sowohl die kollektive als auch die individuelle Bezahlbarkeit sowie die Sozialverträglichkeit wichtige Faktoren.

Eine Mobilitätsplanung für die Zukunft ist nicht nur auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet, sondern vernetzt verschiedene Angebote intelligent, ist klimabewusst und ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen. Die Zugänglichkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit sämtlicher Mobilitätsangebote sind daher zentrale Themen. Im Fokus steht dabei die Vernetzung der Bürener Ortschaften mit der Kernstadt sowie untereinander. Zugleich müssen auch die Verflechtungen ins Umland betrachtet, und somit die Erreichbarkeit Bürens, die für die Stadt als Bildungs- und Wirtschaftsstandort sowie mit weiteren wichtigen Funktionen wie Tourismus, Freizeit und Versorgung große Bedeutung hat, gesichert werden.

Zentral für das Zielkonzept ist die Aufstellung eines übergeordneten Leitbilds, das die Erwartungen der Bevölkerung, der Politik und der Stadtverwaltung an die zukünftige Mobilität Bürens beschreibt, Das Leitbild „Mobilität in Büren schützt das Klima, ist für alle Verkehrsteilnehmenden sicher und effizient, trägt zur Lebensqualität bei und orientiert sich an aktuellen Entwicklungen“ soll Identität für die verkehrliche Entwicklung Bürens stiften und dient als übergeordnete Schnittstelle zu künftigen Planungen und Zielen in allen Bereichen der Mobilität sowie der Stadtentwicklung.

Nachdem der Rat der Stadt Büren das Zielkonzept des integrierten Mobilitätskonzeptes in seiner letzten Sitzung (18.04.2024) beschlossen hat, arbeitet die Verwaltung nun zusammen mit dem beauftragten Planungsbüro Planersocietät an der Maßnahmenentwicklung. Das integrierte Mobilitätskonzept soll voraussichtlich bis Ende des Jahres fertiggestellt werden.